Ich habe mich jetzt seit einigen Tagen nicht mehr gemeldet. Warum?
Vor einiger Zeit habe ich übers Internet ein nettes Mädchen kennengelernt. Sie hatte Freude am Leben und es ging ihr gut. Leider habe ich lange nichts mehr von ihr gehört.
Irgendwann kreuzten sich unsere Wege wieder. Aber sie hatte sich total verändert. Sie war traurig, depressiv und enttäuscht. Noch nie hatte ich einen Menschen getroffen, dem es so schlecht ging. Und sie wusste noch nicht einmal, warum. In diesem Moment schwor ich mir, ihr zu helfen. Ich wollte, dass sie wieder aus tiefstem Herzen lachen konnte.
Dann kam meine
Krise. Und in dieser Zeit half sie mir, mich wieder aufzurichten und das Leben zu genießen. Ich fand mit ihr meinen Seestern und schon bald ging es mir besser. Das wollte ich auch bei ihr erreichen.
Die ersten Schritte waren mühsam. Sie glaubte nicht mehr an ein glückliches Leben. Sie hat einen unglaublich starken Willen, nur richtete sie diesen gegen sich und ihr Leben. Trotzdem stand sie immer wieder auf und zusammen kämpften wir gegen die Trauer an. Schon bald ging es ihr besser. Doch leider hilt das nicht lange an.
Nach nicht einmal einer Woche ging es ihr noch schlechter als vorher. Ich hatte schon von einem gescheiterten Selbstmordversuch gehört. Ich bekam Angst, dass sich das wiederholt. Also versuchte ich in dieser Zeit ganz besonders für sie da zu sein. Und nachdem dieses Tief überwunden war, ging es nur noch bergauf.
Das schlimmste war bald überstanden. An ihrem Leben kann ich zwar nichts ändern, aber ich kann ihr helfen, es anders wahrzunehmen. Und ich kann ihr helfen, wieder Freude zu empfinden.
Diese Zeit war sehr wertvoll für mich. Ich hatte vorher immer Probleme damit, anderen in schweren Zeiten zu helfen (siehe
Identitätskrise: Asperger).
In dieser Zeit habe ich gelernt, wie wichtig es ist, für andere da zu sein. Ich habe gelernt, wie wichtig gegenseitiges Vertrauen ist. Und ich habe gelernt, dass mein Seestern immer weiter wachsen und sich verändern kann. Zum Guten.
Das klingt ein bisschen wie im Märchen, was? Aber die Geschichte ist wahr. Sie hat sich genau so zugetragen. Sie geht noch immer weiter. Und ich stecke mittendrin.
Und weil sie noch weiter geht, werde ich meine Gildenarbeit für einige Zeit reduzieren. Ich weiß nicht, ob ich darüber lachen, oder weinen soll. Lachen weil ich mich auf eine schöne Zeit freue - oder weinen weil ich nur für einen da sein kann.
Falls du das liest, möchte ich dir eine Botschaft mit auf den Weg geben: Ich habe noch nie jemanden aus tiefster Seele so (freundschaftlich) geliebt wie dich!
Und ich hoffe, dass dein Herz bei diesen Worten ein klein wenig mehr auftaut.
Mo Apr 26, 2010 2:39 pm Cirrus